Das Fairtrade-Siegel kennt fast jeder Mensch – ob von den Verpackungen im Supermarkt oder aus der Werbung. Doch was steckt eigentlich genau dahinter? Hier erfährst du, was es für dich und vor allem für die Menschen in den Herkunftsländern des Kaffees bedeutet.
Bereits 1993 hatten wir die klare Absicht, mit dem ersten Fairtrade-Kaffee Deutschlands den Fairen Handel voranzubringen. Aus diesem Ziel ist inzwischen die Haltung einer ganzen Generation von Kaffeefans geworden.
Denn Konsument*innen legen beim Kaffeekauf heute nicht nur Wert auf den Geschmack. Entscheidende Kaufargumente sind vor allem die Herkunft und die Arbeitsbedingungen im jeweiligen Ursprungsland. Ihnen ist wichtig, dass die Familien, die in den Anbau und die Produktion von Kaffee involviert sind, angemessen bezahlt und gerecht behandelt werden.
Deshalb ist es wichtig, dass es eine Institution wie Fairtrade gibt, die die gesamte Wertschöpfungskette von Kaffee und anderen Produkten überwacht: angefangen bei den Arbeitsbedingungen der Menschen vor Ort über den Export und Import bis hin zu uns als Kaffeeröster.
Wie wird Kaffee zum Fairtrade-Kaffee?
Über den Fairtrade-Code auf deiner Kaffeeverpackung kannst du übrigens zurückverfolgen, woher dein Café Intención Produkt stammt. So weißt du jederzeit, welchen Weg dein Kaffee bis zu deinem Küchentisch schon zurückgelegt hat.
Das Fairtrade-Siegel kann man sich nicht kaufen. Man muss es sich verdienen. Dafür sind strenge Richtlinien zu erfüllen, für die Fairtrade einsteht. Die Voraussetzungen teilen sich in drei große Bereiche auf.
Soziale Standards:
- Organisation in demokratischen Gemeinschaften (bei Kooperativen)
- Förderung gewerkschaftlicher Organisation (auf Plantagen)
- Geregelte Arbeitsbedingungen
- Verbot ausbeuterischer Kinderarbeit
- Diskriminierungsverbot
Ökologische Standards:
- Umweltschonender Anbau
- Schutz natürlicher Ressourcen
- Verbot gefährlicher Pestizide
- Kein gentechnisch verändertes Saatgut
- Förderung des Bio-Anbaus durch den Bio-Aufschlag
Ökonomische Standards:
- Bezahlung von Fairtrade-Mindestpreis und Fairtrade-Prämie
- Nachweis über Waren- und Geldfluss
- Richtlinien zur Verwendung des Siegels
- Transparente Handelsbeziehungen
- Vorfinanzierung
Wie du siehst, müssen ziemlich viele Kriterien eingehalten werden. Überwachendes Organ ist die unabhängige globale Organisation FLOCERT. Werden alle Standards erfüllt, vergibt FLOCERT an das jeweilige Produkt schließlich das Fairtrade-Siegel.
Wie zahlt sich das Fairtrade-Siegel im Herkunftsland aus?
Fairtrade ist nicht einfach nur ein Qualitätssiegel für uns Endverbraucher*innen aus Europa. Fairtrade bietet den Menschen in den Herkunftsländern einen echten Mehrwert. Denn neben den verbesserten Arbeitsbedingungen und fairen Löhnen profitieren sie auch noch von den Fairtrade-Prämien. Diese Prämien können die Kooperativen gemeinschaftlich in soziale Projekte oder die Verbesserung der Infrastruktur in der Region investieren. Und zwar so, dass möglichst viele davon profitieren – auch die kommende Generation der Kaffeeproduzent*innen.
Wofür die Fairtrade-Prämie von lokalen Kooperativen genutzt wird:
- Ausbau von Gebäuden und Infrastruktur der Organisation
- Optimierung von Personal und Administration der Organisation
- Schulung der Mitarbeiter*innen, Gremien und der Organisation
- bessere Bildung von Kindern und Jugendlichen
- Direktauszahlungen an die Mitglieder
- Produktivitäts- und Qualitätsverbesserung
- attraktive Kredit- und Finanzdienstleistungen für Mitglieder
- umfangreiche Gesundheitsdienstleistungen für Mitglieder